Gefährliche Fische im Schwarzen Meer
Wer an die bulgarische Schwarzmeerküste reist, denkt in erster Linie an Sonne, Strand und erholsame Badeurlaube. Doch im flachen Wasser lauert ein kleiner, aber nicht zu unterschätzender Meeresbewohner: das Petermännchen (Trachinidae). Dieser unscheinbare, sandfarbene Fisch ist berüchtigt für seine äußerst schmerzhaften Stiche. In Bulgarien kommt er entlang der gesamten Küste vor, von Albena und Goldstrand im Norden bis nach Burgas und Sozopol im Süden. Urlauber sollten deshalb wissen, worauf sie achten müssen, um unangenehme Begegnungen zu vermeiden.
Was ist das Petermännchen?
Das Petermännchen gehört zur Familie der Weberfische. Es ist in der Regel 10–15 cm lang, kann aber auch bis zu 40 cm groß werden. Charakteristisch sind die nach oben gerichteten, stacheligen Flossenstrahlen sowie die großen Augen. Sein Körper ist sandfarben bis bräunlich und passt sich perfekt dem Meeresboden an – daher ist er oft schwer zu erkennen.
Das Petermännchen gilt als einer der giftigsten Fische Europas. Es gräbt sich tagsüber gerne in den Sand ein und lauert auf Beute. Badegäste treten deshalb leicht versehentlich auf ihn.
Verbreitung in Bulgarien
Das Schwarze Meer bietet ideale Lebensbedingungen für das Petermännchen. Es bevorzugt flache, sandige Meeresabschnitte, die sich direkt vor den beliebten Stränden befinden. Besonders häufig wird es an folgenden Orten gemeldet:
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Goldstrand (Varna) – beliebter Badeort im Norden
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Albena und Baltschik – flache Sandstrände, ideale Bedingungen
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Sonnenstrand (Slantschew brjag) – stark frequentierter Ferienort
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Nessebar – historische Stadt mit Stränden
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Burgas und Sozopol – südliche Küste, ebenfalls Vorkommen
Da es ein Grundfisch ist, halten sich Petermännchen nur wenige Zentimeter unter der Sandoberfläche auf. Gerade dort, wo Kinder spielen oder Urlauber ins Wasser gehen, ist die Gefahr am größten.
Warum ist das Petermännchen gefährlich?
Das Gift des Petermännchens sitzt in den Stacheln der Rücken- und Kiemenflossen. Tritt man auf den Fisch, durchdringen die Stacheln leicht die Haut und injizieren ein starkes Protein-Gift.
Die Folgen können sein:
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Heftige, stechende Schmerzen (bis zu mehreren Stunden anhaltend)
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Starke Schwellungen und Rötungen
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Taubheitsgefühle oder Krämpfe im betroffenen Bereich
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In seltenen Fällen: Kreislaufprobleme, Übelkeit, Fieber
Für gesunde Erwachsene ist ein Stich zwar äußerst schmerzhaft, aber in der Regel nicht lebensbedrohlich. Gefährlich kann er jedoch für Kinder, ältere Menschen und Personen mit Allergien oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden.
Erste Hilfe bei einem Stich
Sollte es trotz Vorsicht zu einer Begegnung kommen, sind folgende Maßnahmen wichtig:
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Ruhig bleiben und das Wasser verlassen.
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Wunde mit heißem Wasser (ca. 40–45 °C) spülen.
– Das Gift ist hitzeempfindlich, warmes Wasser lindert den Schmerz deutlich. -
Stachelreste entfernen. Wenn möglich vorsichtig mit Pinzette.
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Desinfektion. Die Wunde reinigen, um Infektionen zu vermeiden.
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Schmerzmittel bei Bedarf einnehmen.
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Arzt aufsuchen. Besonders bei Kindern, starken Schmerzen oder allergischen Reaktionen.
Tipp: In vielen Strandbädern an der bulgarischen Küste ist das Personal inzwischen auf solche Fälle vorbereitet.
Wie kann man sich schützen?
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Badeschuhe tragen: Diese einfache Maßnahme verhindert die meisten Stiche.
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Vorsichtig ins Wasser gehen: Nicht rennen oder springen, sondern langsam ins flache Wasser.
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Augen offen halten: Bei ruhiger See ist der Fisch manchmal am Boden sichtbar.
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Informationen vor Ort einholen: In manchen Regionen werden Warnungen ausgesprochen, wenn besonders viele Fische gesichtet werden.
Fazit
Das Petermännchen in Bulgarien ist zwar klein, aber nicht ungefährlich. Wer seine Urlaubszeit am Schwarzen Meer verbringt, sollte sich der Gefahr bewusst sein. Mit etwas Vorsicht – vor allem durch das Tragen von Badeschuhen – lässt sich das Risiko jedoch stark reduzieren. Im Ernstfall hilft schnelles Handeln, insbesondere das Spülen mit heißem Wasser.
So bleibt der Badeurlaub an Bulgariens Küste trotz der „unsichtbaren Gefahr“ ein unvergesslich schönes Erlebnis.